Die Minenwerfer von Tolmein

 

Die Minenwerfer-Waffe spielte eine entscheidende Rolle für den Erfolg der gemeinsamen 14. Armee in der letzten Isonzoschlacht. Im Gegensatz zum herkömmlichen Geschütz, dessen Granaten eine relativ weite aber flache Flugbahn hatten, konnte man mit dem Minenwerfer schwere Minen in einer besonders steilen Flugbahn auf nahe Ziele abfeuern. Besonders im Gebirge erwies sich dies als besonders nützlich, konnte man doch den Minenwerfer auf der einen Bergseite platzieren, steil über die Bergspitze hinwegschießen und ein Ziel auf der anderen Bergseite treffen. Die flache Geschossflugbahn eines normalen Geschützes hätte entweder die Bergspitze nicht überwunden oder wäre auf der anderen Bergseite weit entfernt von dieser eingeschlagen. Außerdem hatten die Brisanzminen eine starke Zerstörungswirkung, da sie neben der Explosion zusätzlich eine starke Druckwelle erzeugten. 

 

Karl Gassenschmidt im Jahr 1917.
Karl Gassenschmidt im Jahr 1917.

Gegen Ende des Septembers 1917 standen alle Zeichen auf Veränderung für den deutschen Pionier Karl Gassenschmidt. Mit seiner Einheit, der Minenwerfer-Kompanie Nr. 5 (MWK 5), erlebte er die 12. Isonzoschlacht und bewahrte einige der seltenen Fotografien vor und während der Offensive in seinem Nachlass auf. Gemeinsam mit dem Erlebnisbericht des Oberleutnants Theodor Spieß, dem Kompaniechef der MWK 5 und späteren Führer der Minenwerfer Gruppe Spiess, können wir die Fotos wieder zum Leben erwecken.

 Anfang September 1917 befand sich Karl in Galizien und seine Kompanie hatte gerade die letzten großen Angriffe gegen das russische Heer an der Ostfront überstanden, da wurden sie mit neuen leichten und mittleren Minenwerfern ausgestattet. Auch die restlichen Bestände an Pferden, Protzen und anderer Ausrüstung wurden erneuert. Die kampferfahrenen Soldaten der Kompanie verstanden, dass dies nicht umsonst geschah. Die Kompanie wurde für den Bewegungskrieg in schwierigem Gelände vorbereitet. Bald darauf wurden sie verladen und per Bahntransport von Galizien in den Großraum Laibach, dem heutigen Ljubljana, verlegt. Schon kurz nach dem Ausladen wurde die Kompanie zur Front in den Julischen Alpen beordert, während die anderen Einheiten der 5. Infanterie-Division im Raum Laibach verblieben.  In dem kleinen Ort Draga bei Görz wurde die Kompanie im Gebirgskrieg ausgebildet. Mit der neuen Gebirgsausrüstung unternahmen sie immer wieder Märsche in den umliegenden Bergen um sich an das ungewohnt schwierige Gelände und die schweren Lasten auf den schmalen Pfaden zu gewöhnen.

Major Freiherr von Rössing, Stabsoffizier der MW b. A.O.K. 14, sitzend im Schützengraben a.d. Westfront
Major Freiherr von Rössing, Stabsoffizier der MW b. A.O.K. 14, sitzend im Schützengraben a.d. Westfront

Viele der Soldaten sahen zum ersten Mal in ihrem Leben das Hochgebirge und waren beeindruckt von seiner gewaltigen Schönheit. Schnell zeigte sich jedoch, dass ein Marschieren auf den Bergpfaden mit den herkömmlichen Protzen (Wagen) für die Minenwerfer unmöglich erschien. Glücklicherweise konnte man auf die Erfahrungen und das Material der österreichischen Gebirgsartilleristen zurückgreifen. Mit deren Hilfe gelang es kleinere Behelfsprotzen zu bauen, welche im weiteren Verlauf der bevorstehenden Offensive gute Dienste leisten sollten.

Auf Befehl des Stabsoffiziers der Minenwerfer Major von Rössing, welcher sich beim eigens für die Offensive gebildeten A.O.K. 14 befand, begann schon während dieser Tage die Erkundungstätigkeit im Brückenkopf.  Gemeinsam mit der württembergischen Minenwerfer-Kompanie 26 und der Minenwerfer-Abteilung des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8 bildete die MWK 5 die Minenwerfergruppe der 200. Infanterie Division. Unter dem Befehl von Oberleutnant Theodor Spiess sollte die Minenwerfergruppe (im Folgenden MWG Spiess) im Raum St. Lucia, also im heiß umkämpften Tolmeiner Brückenkopf,  Stellung beziehen.

Das Dorf Idria im Idriatal im Oktober 1917. Davor einige Wagen die man wohl vor Tagesanbruch nicht mehr verstecken konnte. Sammlung www.Isonzofront.de
Das Dorf Idria im Idriatal im Oktober 1917. Davor einige Wagen die man wohl vor Tagesanbruch nicht mehr verstecken konnte. Sammlung www.Isonzofront.de

Am 30. September war es dann soweit, alle Offiziere und Portepeeträger der MWG Spiess fuhren mit Kraftwagen der Oberen-Isonzofront entgegen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt über den Kirchheimer Pass und durch das Idria Tal, erreichten sie St. Lucia wo die Flüsse Idria und Isonzo zusammenfließen. In Modrejce endete die Fahrt, ab hier befanden sie sich in unmittelbarem Frontgebiet und der weitere Weg zu den Stellungen konnte nur noch zu Fuß über maskierte Wege oder durch Gräben erfolgen. Die Erkunder bekamen österreichische Offiziere zur Seite gestellt um sie in die Stellungen zu führen. Um die Anwesenheit deutscher Truppen nicht zu früh zu verraten bekamen alle die österreichischen Feldkappen als Kopfbedeckung. So waren sie nicht sofort als Deutsche an ihren Krätzchen und Schirmmützen zu erkennen. Für die deutschen Pioniere eröffneten sich bis dahin unbekannte Schwierigkeiten. Geeignete Weferstände und Anmarschwege in den steilen Berghängen der Berge westlich von St. Lucia zu finden gestaltete sich äußerst kompliziert. 

Das Dorf Santa Lucia von Süden aus gesehen im Oktober 1917.  Den heutigen Stausee gab es noch nicht. Heute gelingt diese Fotografie nur aus einem Boot heraus.
Das Dorf Santa Lucia von Süden aus gesehen im Oktober 1917. Den heutigen Stausee gab es noch nicht. Heute gelingt diese Fotografie nur aus einem Boot heraus.

Nach einem langen Tag der Kraxelei und so manchem vergossenem Schweißtropfen waren alle froh wieder im Auto gen Draga zu fahren. Mit regem Treiben vergingen die letzten beiden Tage in Draga bis am 2. Oktober die Gefechtsstaffel, die Bespannungsabteilung und die Kompanie selbst zum Ausbau der Stellungen den Marsch zur Front antraten. Mit Lastautos wurde die Kompanie bis südwestlich von Kirchheim gebracht und erreichte von dort in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober den Frontabschnitt bei St. Lucia. Die Bespannungsabteilung traf in der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober nach dem Marsch über den Kirchheimer Pass im Dorf Slap im Idriatal ein und bezog dort Biwak. Schon zu diesem Zeitpunkt war an ordentliche Unterkünfte aufgrund der absoluten Überbelegung nicht mehr zu denken. In jeder noch so kleinen Nische hatte sich eine Einheit einquartiert welche sich ihr Quartier nicht strittig machen ließ. Die Kraftwagenstaffel verblieb in Kneza.

Die Jeza und Ciginj in der Bildmitte. Fotografiert aus den Trümmern von Kozaršče.
Die Jeza und Ciginj in der Bildmitte. Fotografiert aus den Trümmern von Kozaršče.

Am 5. Oktober begann die Gruppe Spieß mit ihrer harten Arbeit. Mit dem Fortschreiten der Arbeiten wurden auch die Pläne des A.O.K. 14 immer konkreter. Die MWG Spiess war im Abschnitt der 200. Infanterie Division vorgesehen. Sie erhielt Befehl die italienischen Stellungen vor dem Ort Ciginj sturmreif zu schießen und dabei insbesondere Sturmgassen in den ca. 50 Meter breiten Drahtverhau vor der italienischen Stellung zu schlagen um der Infanterie das Stürmen der Gräben zu ermöglichen. Vor Ciginj verlief die italienische Talstellung am Fuße des fast 1000 m hohen Jeza auf welchem die Bergstellung der Italiener verlief. Neben diesem Auftrag erhielt die MWK 5 einen weiteren besonderen Auftrag, welcher sich erst während des Werfereinbaus abzeichnete. Die Beobachter erkannten südlich der Jeza die zur Festung ausgebaute Höhe 431. In Felskavernen mit 5-6 m dicken Felsdecken hatten sie Maschinengewehre in Stellung gebracht welche flankierend auf die stürmenden Truppen einwirken konnten.

Entsprechend schwere Artillerie zur Bekämpfung dieser, konnte nicht entbehrt werden und so viel dieses Ziel der MWK 5 zu. Mehrere leichte, mittlere und schwere Werfer wurden auf dieses Ziel vereint. Die Felsdecke war nicht zu durchschlagen, daher beschloss man unmittelbar vor die Scharten der Maschinengewehre zu schießen. Der Luftdruck der davor detonierenden Minen würde dann die Besatzungen im Inneren töten, so hoffte man. Zur Sicherheit sollte noch eine Feldbatterie der Österreicher genau in die Scharten schießen. Am steilen Vorderhang der Kosmarice fanden die Führer der Kompanie einen geeigneten Einbauplatz für die Werfer in etwa auf gleicher Höhe des Ziels. Die gleiche Höhe war für die Treffsicherheit von besonderer Bedeutung, denn es machte einen erheblichen Unterschied ob man aus überhöhter oder gleichhoher Position schoss. Besonders für die Vorherrschenden Höhenunterschiede gab es bei den Deutschen keine Erfahrungen und man fürchtete um die Treffsicherheit, da man ein intensives Einschießen im Vorfeld vermeiden wollte. Für Minenwerfer gab es keine Schusstabellen wie sie für die Artillerie von den Österreichern übernommen werden konnten. Lediglich auf einige Erfahrungen von Schießversuchen im Schwarzwald konnte die Kompanie zurückgreifen.

Deutsche Essenholer in einem Laufgraben am Mengore/Sveta Maria im Oktober 1917.
Deutsche Essenholer in einem Laufgraben am Mengore/Sveta Maria im Oktober 1917.

Was die Mannschaften in diesen Tagen leisten mussten, davon kann sich niemand ein Bild machen. Allein die MWK 5 musste 7 schwere 25 cm (je 780 kg Gewicht in Feuerstellung ), 16 mittlere 17 cm (je 585 kg Gewicht in Feuerstellung ) und 16 leichte (je 154 kg in Feuerstellung ) Minenwerfer hinauf in die Stellungen tragen. Zum Transport waren die Werfer zwar in Einzelteile zerlegt worden, doch wogen selbst die Einzelteile noch mehrere Zentner. In lobender Erinnerung blieben den deutschen Pionieren die bosnischen Jäger der Bundesgenossen. Oberleutnant Spieß beschrieb sie in seinem Erlebnissbericht : "Kerle wie Bären, kerngesund doch finster und wild von Ansehen. Es sind durchweg gute Soldaten auf die man sich verlassen kann. Uns Minenwerfer kamen ihre gewaltigen Körperkräfte am meisten zugute, wenn sie sich bei uns als Munitionsträger betätigten. Denn es war keine Kleinigkeit mit Zentnerminen belastet umherzuklettern."

 

Doch nicht nur der Transport war von größten Strapazen gezeichnet, auch der Einbau selbst gestaltete sich so schwierig wie nie zuvor. Nur mit der Spitzhacke und Sprengschüssen war es möglich in das felsige Erdreich einzudringen. Als sei dies alles noch nicht genug leistete auch Petrus noch seinen Beitrag. Am 10. Oktober fing es an wolkenbruchartig zu Regnen. Die Uniformen aus einfachem Baumwolltuch sogen sich schnell voll Wasser und die Männer hatten in den nächsten Tagen keine einzige Minute ein trockenes Hemd am Leibe. Die Temperaturen waren auch auf die für den Spätherbst im Gebirge üblichen, niedrigen Temperaturen gefallen. Die Spitze des Krn war bereits weiß vom Schnee. Erst zwölf Tage später, am 22. Oktober, legte sich der Regen wieder. Während dieser Tage trugen die Soldaten nur mit ihrer Manneskraft insgesamt 250 schwere (je 97 kg ), 1100 mittlere (je 50-56 kg ) und 1600 leichte (je 4,5 kg ) Minen zu den Werferständen.

Die Minenwerfer Kompanie 5 im Oktober 1917 an der Isonzofront. Alle mit österreichischen Feldkappen ausgestattet.
Die Minenwerfer Kompanie 5 im Oktober 1917 an der Isonzofront. Alle mit österreichischen Feldkappen ausgestattet.

Für das Gelingen der Offensive war der Regen jedoch ein großer Segen, verhinderte er doch die italienische Luftaufklärung in diesen Tagen. Die Italiener hatten sich in der Zeit vor dem Durchbruch erstaunlich ruhig verhalten. Wohl kam es zu Artillerie- und Minenwerferfeuer, welches sich hin und wieder zu Feuerüberfällen steigerten, doch schon am 23. Oktober wurde es wieder ruhig von Seiten der Gegner berichtete Spiess. Anders berichtet es die Geschichte der württembergischen Minenwerfer-Kompanie Nr. 26  (im Flogenden MWK 26) welche wie Eingangs erwähnt ebenfalls der MWG Spiess zugeteilt war. Sie berichtet : "Das Feuer italienischer Minenwerfer verursachte Verwundungen und zerstörte wiederholt fertige Stände; die Wachsamkeit der Italiener zwang zu sehr vorsichtigen Arbeiten, meistens in der Dämmerung und das unwegsame Gelände verursachte mehrfach Unglücksfälle." Der Führer der MWK 26, Leutnant der Landwehr Remppis, schrieb über die Ereignisse bei seiner Kompanie einen Pressebericht in welchem er die Italiener ebenfalls nicht als untätig beschreibt. Er berichtete : "Die Nächte waren stockdunkel; es regnete gar oft in Strömen, die Gräben waren Gießbäche und zu guter Letzt arbeitete der Italiener recht emsig und hartnäckig mit seinen Schein- und vorzüglichen Minenwerfern. Leider hat manch einer unserer Braven in den besonders schweren Nächten des 6. und 8. Oktobers einen Denkzettel erhalten und ins Lazarett abwandern müssen." Für die Berichterstattung der damaligen Zeit ist die Zugabe von Verlusten eher ungewöhnlich.

24.10.1917 8:00 Uhr. Der Sturm beginnt.
24.10.1917 8:00 Uhr. Der Sturm beginnt.

Am Nachmittag des 23. Oktober wurde es ernst. Am Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen die Wolken durchbrachen kamen Befehle in die vordersten Linien. Kurz und knapp befahlen sie "am Nachmittag Beginn des Einschießens!"  und "Am 24. Tag des Angriffs!"  . Mittags um 1 Uhr meldeten alle Werfer Schussbereitschaft und wenig später wurden einige wenige Probeschüsse auf die Ziele abgegeben um das Unternehmen nicht vorzeitig zu verraten . Die österreichische Artillerie eröffnete ebenfalls das Feuer um das Einschießen der Minenwerfer zu verschleiern. Die letzten Stunden vor der Schlacht verstrichen langsam. Am späten Abend des 23. Oktober setzte wieder leichter aber stetiger Nieselregen ein und in den Stellungen glaubte man schon an ein Verschieben des Angriffs. Doch pünktlich um 2 Uhr Morgens am 24. Oktober 1917 brüllte die ganze Front unter tausenden Blitzen der gleichzeitig feuernden Artillerie der 14. Armee auf. Die Berge gegenüber den Werferstellungen verwandelten sich in eine Hölle aus Explosionen und Aufspritzenden Erd- und Splitterfontänen. Die zwölfte und letzte Isonzoschlacht hatte begonnen. Sechs Stunden sollte dieser Feuersturm andauern und langsam aber sicher graute der Morgen des 24. Oktober. Um 6:30 Uhr  begann das exakte Einschießen und um 7 Uhr  eröffneten nun auch die Minenwerfer aus allen Rohren das Feuer. Mit rollendem Donner und Getöse fuhren die ersten Minen ins Tal und detonierten in den Stellungen vor Ciginj.

Karl Gassenschmidt in den zerschossenen Stellungen in den Jeza Hängen.
Karl Gassenschmidt in den zerschossenen Stellungen in den Jeza Hängen.

Auch auf der Höhe 431 schlugen die Minen vor die Felsennester deren Besatzung durch den Luftdruck und die Splitterwirkung vernichtet wurden. Die Besatzungen der Werfer arbeiten mit aller Kraft wie Maschinen. Nur im Unterhemd, trotz der Kälte in den frühen Morgenstunden, feuerten und luden sie immer wieder. Oben am Kamm der Kosmarice lagen die Beobachter der Kompanie. Rauchend blickten die beiden Leutnants Waldhausen und Paarmann durch ihre Ferngläser hinunter zu den Stellungen im Tal und zum Felsennest 431. Eine dreiviertel Stunde dauerte das Rasende Feuer bevor das Schießen jäh abbrach. Kurz drauf gingen alle Minenwerfer im Abschnitt zum Salvenfeuer über. Das Salvenfeuer war für die Nerven des Gegners zermürbend, konnten sie doch die Uhr danach stellen wann die nächste Salve einschlagen würde, ihr aber dennoch nicht entkommen. Das Tal glich einem feuerspeienden Vulkan und die aufsteigenden Rauchschwaden der Explosionen gaben nur von Zeit zu Zeit den Blick auf den Gipfel der Jeza preis. Im Tal war Nebel durch den Regen der Nacht aufgezogen. Allmählich füllten sich die Schützengräben der Infanterie mit Jägern des 3. Jägerregiments. Mit dem vorverlegen des Feuers brach um 7:55 Uhr der Infanterie Sturm auf die italienischen Stellungen los. Nur die leichten Minenwerfer feuerten weiter auf die 1. Linie der Italiener.

Angespannt blickten die Beobachter auf dem Kamm durch ihre Ferngläser, denn die Beobachtung war durch die Rauchschwaden der Explosionen äußerst erschwert . Als sie die eigenen Jäger ca. 150 m vor der 1. Linie erkannten gaben sie das Zeichen zum Vorverlegen. Kaum war die letzte Mine explodiert, da waren die Jäger auch schon im feindlichen Grabensystem. Doch sie trafen nur noch auf wenige lebende Italiener. Die wenigen Überlebenden des Vernichtungsfeuers der Nacht waren dermaßen traumatisiert, dass sie sich widerstandslos den deutschen Strumtrupps ergaben. Auch auf der gefürchteten Höhe 431 regte sich kein Widerstand mehr, die Minen hatte ihr schreckliches Vernichtungswerk getan. Die 14. Armee war nicht mehr aufzuhalten. Schon am Nachmittag standen die Spitzen der 200. Infanterie Division auf dem Gipfel der Jeza und die Schlesier der 12. Infanterie Division in Karfreit. Teile der MWG Spiess beteiligten sich am Ausheben der letzten Felsennester in den Hängen der Jeza wobei 10 Offiziere und 260 Mann allein durch die württembergische MWK Nr. 26 an Gefangenen eingebracht wurden .

Schnell schritt der Vormarsch der gemeinsamen Armee voran. Viel zu schnell für die Minenwerfer. Für die Mannschaften der Werfer begannen nun die Strapazen erneut, denn es galt die Werfer wieder aus den Gebirgsstellungen ins Tal zu tragen.

 

  

Quellen:

 

Spieß, Theodor;  Minenwerfer im Großkampf;

Knies, Ludwig; Das württembergische Pionier Bataillon  Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918;

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