Gefreiter Engelbert Peter

Portraitaufnahme von Engelbert Peter, vermutlich vor dem Abmarsch ins Feld aufgenommen im September 1917. Sammlung Isonzofront.de
Portraitaufnahme von Engelbert Peter, vermutlich vor dem Abmarsch ins Feld aufgenommen im September 1917. Sammlung Isonzofront.de

Das Portrait von Engelbert Peter schenkte mir vor Jahren ein befreundeter Sammler. Nach einiger Zeit entdeckte ich die Stammrollen der Württembergischen Armee im Landesarchiv Baden-Württemberg und ich untersuchte das Foto erneut. Auf der Rückseite fand ich einen handschriftlich vermerkten Namen, welcher der Schlüssel zu seiner Geschichte war. 

 

Engelbert Peter wurde am 20.05.1897 in Wellendingen, Oberamt Rottweil geboren und wuchs dort bei seinen Eltern auf. Nach dem Besuch der Schule wollte er selbst Lehrer werden und hatte sich bereits als Lehramtskandidat eingeschrieben. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges vereitelte seine Pläne. Laut seiner Stammrolle wurde er am 18.07.1916 zum Militärdienst eingezogen und zum Rekruten Depot des Ersatz-Bataillons, Infanterie Regiment Nr. 123 überstellt. Dort erhielt er seine Grundausbildung und bewährte sich offenbar im Gebirgsdienst, so dass man ihn Mitte November 1916 dem Ersatz-Bataillon des Württembergischen Gebirgsbataillon überwies. Seine Ausbildung im Gebirgskrieg in Isny im Algäu dauerte fast noch ein ganzes Jahr. Unmittelbar vor der 12. Isonzoschlacht wurden die Reihen des aktiven Gebirgs-Bataillons aufgefüllt und auch Engelbert wurde am 02.09.1917 ins Feld entsandt. Sechs Tage später kam er im Aufmarschgebiet der 14. Armee hinter der Isonzofront an und wurde der 1. Kompanie zugeteilt. Mit der 1. Kompanie erlebte er den Durchbruch durch die Isonzofront und den anschließenden Vormarsch in Oberitalien. Am 30.12.1917 lag das Gebirgs-Bataillon in Stellung am Monte Tomba und war in heftige Kämpfe mit der 47. französischen Jägerdivision verwickelt. Nach dem Zusammenbruch der Italienischen Armee in der 12. Isonzoschlacht hatten die Alliierten englische und französische Divisionen geschickt um die Front zu stabilisieren. Bei diesen Kämpfen verwundete ihn eine Artilleriegranate schwer an der rechten Hand und am rechten Oberschenkel. Wenig später erlag der nur 20 Jahre alte Gefreite Engelbert Peter seiner Verwundung. Seine Kameraden beerdigten ihn in einem Feldgrab 2 Kilometer südlich von Alano an der Piave. Im "Ehrenbuch der im Weltkrieg gefallenen katholischen Lehrer Württembergs" welches 1927 erschien wurde Engelbert als kräftiger junger Mann voll natürlicher Frische und Offenheit beschrieben. In der Regimentsgeschichte der Württembergischen Gebirgsschützen kann man die Ereignisse um den 30. Dezember 1917 genau nachlesen. In den Jahren nach dem Krieg wurde er umgebettet und ruht heute in einem Kameradengrab auf der zentralen deutschen Kriegsgräberstätte in Quero, Italien. Die Kriegsgräberstätte Quero wurde im Mai 1939 eingeweiht und ist auch heute noch besuchbar. Auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Wellendingen bei Rottweil wird sein Name auf dem Kriegerehrenmal erwähnt. 

 

Mehr Informationen zur Kriegsgräberstätte Quero finden Sie auf der Website des deutschen Volksbundes für Kriegsgräberfürsorge.

Link zur Stammrolle im Landesarchiv Baden-Württemberg. 

Auszug aus dem Buch: "Ehrenbuch der im Weltkrieg gefallenen katholischen Lehrer Württembergs" mit Dank an Württemberger-im-Weltkrieg.de
Auszug aus dem Buch: "Ehrenbuch der im Weltkrieg gefallenen katholischen Lehrer Württembergs" mit Dank an Württemberger-im-Weltkrieg.de

 

Siehe auch: 

Eintrag zu Engelbert Peter auf Württemberger-im-weltkrieg.de

Anton Lang und Emil Rauch vom Württembergischen Gebirgsbataillon/Regiment.