Von Norden her fließt die Tolminka durch ihr Tal in Richtung Tolmin wo sie in die Soča mündet. Der Fluss und das Tal bilden ein atemberaubendes Naturschauspiel das jeden Besucher in seinen Bann zieht. Hoch oben über dem Tal hat sich die Javorca als ein einzigartiges Relikt der Isonzoschlachten erhalten.
Bricht man in aller Frühe auf, kann man sich an den Wegrand setzten und der Natur zuhören. Man hört das Zwitschern der Vögel, das Läuten der Kuhglocken und das Rauschen des Windes in den Bäumen. Es herrscht tiefer Frieden. Doch das war nicht immer so. Von 1915-1917 tobte in den Bergen ringsum der Erste Weltkrieg. Auf den Höhen und in den Tälern kam es in insgesamt 12 Isonzoschlachten zu erbitterten Kämpfen zwischen der Italienischen und der Österreich-Ungarischen Armee. Menschen aus fast allen Ländern Europas fanden dabei den Tod.
Die Gedächtniskirche lag auf der österreich-ungarischen Seite der Front. 1916 wurde sie unter Leitung des ungarischen Leutnants Geza Jablonsky von Soldaten erbaut, für die architektonische Gestaltung war der Wiener Architekt und Oberleutnant Remigius Geyling verantwortlich. In der Gestaltung stellt sich die Vielfalt der Monarchie dar, einem Staatengebilde in dem man sich in 16 Sprachen verständigte. Ihre Außenfassade zieren 20 Wappen, 18 von ihnen für die einzelnen Kronländer und zwei weitere von ihnen für die Städte Triest und Pula. Über dem Eingang prankt das Wappen der Monarchie. Der Bau wurde am 1. November 1916 fertiggestellt und durch einen Militärgeistlichen geweiht.
Das Innere der Kirche ist künstlerisch sehr schön ausgestaltet aber dennoch schlicht gehalten. An den Wänden rings um befinden sich Holztafeln mit den eingebrannten Namen der Gefallenen. Sie symbolisieren ein Gedenkbuch in dem sich Namen aus fast allen Kronländern der Monarchie finden.
Im Krieg 1915-17 lag sie am Versorgungsweg für die Stellungen am Voldil vrh, Sleme und Mrzli vrh. Die Soldaten kehrten auf ihrem Weg an die Front ein und fanden noch einmal wenige Minuten der Ruhe. Sie beteten für ihr Leben oder machten gar ihren Frieden mit Gott, denn ob es eine Rückkehr gab war ungewiss. Aus den Stellungen im Gebirge konnte man die Javorca sehen und jeder Soldat hoffte noch einmal in ihr zu beten und sich zu bedanken, für die heile Rückkehr aus der Todeszone. 2564 Namen auf den Holztafeln im Inneren machen deutlich wie oft dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging.
Selbst entdecken:
Ein Besuch der Javorca ist zu Fuß und mit dem Auto möglich. Man fährt mit dem Auto von Tolmin aus nach Zatolmin und folgt dem Wegweisern Javorca und Tolmin Klamm. Am Parkplatz der Klamm kann man parken wenn man eine Wanderung machen möchte. Zu Fuß oder mit dem Auto sind es von dort ca. 8 Kilometer zur Polog Alm. Die Straße ist ein Versorgungsweg aus dem Krieg , sehr schmal und nur spärlich Abgesichert. Es gibt nur eine Fahrspur mit Ausweichbuchten in regelmäßigen Abständen, man sollte ein guter und schwindelfreier Fahrer sein. An der Polog Alm kann man Parken, der Platz ist aber begrenzt. Nun folgt man nochmal 15 Minuten dem asphaltierten Weg hinauf zur Kirche. Der Eintritt kostet 2 € und es sind immer sehr kompetente Ansprechpartner vor Ort die viele Geschichten zu erzählen wissen.
Öffnungszeiten:
18.4 - 30.6 Samstags, Sonntags und Feiertags von 10:00 bis 17:00 Uhr
1.7 - 31.8 jeden Tag von 10:00 bis 19:00 Uhr
1.9-16.9 jeden Tag von 10:00 bis 17:00 Uhr
17.9 - 4.11 Samstags, Sonntags und Feiertags von 10:00 bis 17:00 Uhr
An Regentagen ist die Kirche geschlossen.
Kommentar schreiben
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 17:48)
1
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 17:49)
1
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 17:51)
1
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 17:51)
1
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 17:52)
1
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 17:52)
1
lxbfYeaa (Freitag, 21 Juni 2024 19:18)
1