Die Eisenbahnbrücke Bača pri Modreju

Erzherzog Thronfolger Karl und Erzherzog Friedrich beim Abschreiten ihrer Truppen. Im Hintergrund die Eisenbahnbrücke kurz vor dem Bahnhof Most na Soci. Sammlung www.Isonzofront.de
Erzherzog Thronfolger Karl und Erzherzog Friedrich beim Abschreiten ihrer Truppen. Im Hintergrund die Eisenbahnbrücke kurz vor dem Bahnhof Most na Soci. Sammlung www.Isonzofront.de
Der zerstörte Bahnhof Most na Soci / Santa Luzia im September 1915. Postkarte. Sammlung www.Isonzofront.de
Der zerstörte Bahnhof Most na Soci / Santa Luzia im September 1915. Postkarte. Sammlung www.Isonzofront.de

 

Das Eisenbahnviadukt bei Baca pri Modreju ist Teil der bis 1906 erbauten Wochein-Bahn. Die Eisenbahnstrecke wurde als Teil des Infrastrukturprojektes "Neue Alpenbahnen" von Jesenice (dt. Aßling) nach Triest erbaut. Sie überspannt das Idriatal und die Idria. Ging es beim Bau der Trasse noch um wirtschaftliche Interessen, nämlich den Seehafen Triest mit Wien zu verbinden um so Güter schneller in das Innere der Monarchie transportieren zu können, so änderte sich ihre Bedeutung mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges an der Isonzofront grundsätzlich. 

Die Bahnlinie wurde vollständig durch das Militär beansprucht. Über diese Lebensader wurde nun der gesamte Tolminer Brückenkopf sowie die angrenzenden Frontabschnitte versorgt. Die Strecke ist größtenteils Eingleisig und der Transport des benötigten Kriegsmaterials ließ den Eisenbahnern keine Minute der Ruhe oder freie Kapazitäten. Südlich der Eisenbahnbrücke bei Baca pri Modreju lag die Eisenbahnstrecke im italienischen Feuerbereich und wurde später im Krieg  sogar durch den Frontverlauf unterbrochen und abgeschnitten. Daher wurden die Eisenbahntransporte schon einige Haltestellen vorher in Hadajužna ausgeladen. Der Bahnhof von Most na Soci (dt. Santa Luzia) wurde durch italienische Artilleriegranaten zerstört, wie die zeitgenössische Postkarte zeigt. 

 

 

 

 

Die Offiziere Salutieren vor Thronfolger Karl und Erzherzog Friedrich. Im Hintergrund die Eisenbahnbrücke in Baca pri Modreju. Sammlung www.Isonzofront.de
Die Offiziere Salutieren vor Thronfolger Karl und Erzherzog Friedrich. Im Hintergrund die Eisenbahnbrücke in Baca pri Modreju. Sammlung www.Isonzofront.de

Die hier gezeigten Fotos stammen aus dem Nachlass eines Infanteristen der

K.u.K. 8. Gebirgsbrigade. Er diente beim 3. Baon des Infanterie Regiments Nr. 35 "Freiherr von Sterneck". Das Baon stammte aus Pilsen, sie waren im Verlauf der Kämpfe auf dem Sveta Maria (Slow. Mengore) und am Sleme eingesetzt. Die Mannschaft bestand aus ca. 60 % Tschechen/Böhmen und nur aus 40 % Deutschen. Am Sveta Maria / Mengore gibt es ein Denkmal für die gefallenen Böhmischen Soldaten.

Die Aufnahmen entstanden anlässlich eines Frontbesuchs des Erzherzog Thronfolger Karl, dem späteren Kaiser Karl, am 18. Juli 1915. Der Erzherzog Thronfolger besuchte gemeinsam mit Erzherzog Friedrich die Truppen im Tolminer Brückenkopf. Aus diesem Anlass war des Baon auf der großen Wiese vor der Eisenbahnbrücke angetreten und der zukünftige Kaiser schritt seine Männer ab und verteilte Auszeichungen. Gleiches Motiv sollte sich in den folgenden Jahren noch oft wiederholen bei Besuchen der Befehlshaber. Zu letzt marschierten die deutschen Truppen der 14. Armee unter der Brücke hindurch um die Stellungen im Brückenkopf abzulösen. Von dort begann im Oktober 1917 der finale Durchbruch am Isonzo. 

Besuch des Erzherzog Thronfolgers am 18. Juli 1915. Sammlung www.Isonzofront.de
Besuch des Erzherzog Thronfolgers am 18. Juli 1915. Sammlung www.Isonzofront.de

Selbst erforschen: 

Ein Besuch der Eisenbahnbrücke ist sowohl für Freunde der Eisenbahn als auch für Interessierte des Festungsbaus lohnenswert. Am südlichen Brückenende befindet sich eine Verteidigungsanlage welche die Brücke vor Sabotage und Anschlägen schützen sollte. Sie wurde beim Bau der Eisenbahnbrücke angelegt, woran man erkennen kann, dass die Militärstrategen Österreich-Ungarns mit einem Konflikt an der Südgrenze rechneten. Die Anlage blieb vom Krieg unbeschädigt und kann besucht werden. Dazu fährt man auf der Hauptstraße von Most na Soci nach Baca pri Modreju und biegt an der Brücke rechts ab und überquert sie um zum Bahnhof Most na Soci zu gelangen. Von dort folgt man der Straße und unterquert die Bahnlinie um ihr dann oberhalb der Bahnlinie ca. 1 km zu folgen. Bei der ersten Gelegenheit nach dem Viadukt biegt man rechts ab und parkt das Auto. Von dort folgt man dem Feldweg bis zum Fuß des Brückenpfeilers in welchem sich der Eingang befindet.  

 

Festes Schuhwerk und eine Taschenlampe empfiehlt sich. Das Gebäude ist keine ausgewiesene Touristenattraktion,  es ist dem Verfall preisgegeben. Wie weit man bei einer Besichtigung geht sollte bei jedem Besuch neu sorgfältig bedacht werden und im Zweifelsfall unterlassen werden. Auf keinen Fall sollte man in die Nähe der Bahnanlagen gehen. 

Eine zeitgenössische Ansichtskarte mit dem Eisenbahnviadukt und der Brückenbefestigung. Sammlung www.isonzofront.de
Eine zeitgenössische Ansichtskarte mit dem Eisenbahnviadukt und der Brückenbefestigung. Sammlung www.isonzofront.de
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